Erklärung zum Christustag Bayern 2012
„Such, wer da will, ein ander Ziel, die Seligkeit zu finden;
mein Herz allein bedacht soll sein, auf Christus sich zu gründen.
Sein Wort sind wahr, sein Werk sind klar,
sein heilger Mund hat Kraft und Grund, all Feind zu überwinden.“
(Georg Weissel, EG 346,1)
Mit der Einführung eines „Christustages“ stellt der Arbeitskreis Bekennender Christen in Bayern (ABC) bewusst eine der Grunderkenntnisse der Reformation neu in den Mittelpunkt:
Solus Christus! So lautet das Thema des Christustages 2012:
„Wer uns wirklich hilft: Christus allein“
Der bekannte Choral „Such, wer da will, ein ander Ziel“ beschreibt treffend das Anliegen des Christustages: Orientierung an Christus.
Die Orientierung an Christus ruft das Grundziel der Reformation in Erinnerung,
„… die Seligkeit zu finden.“
Seligkeit meint eine intakte, versöhnte Gottesbeziehung, in welcher der Mensch heute wie früher nur durch Christus stehen kann. Solche Gottesbeziehung – mit Aus-wirkungen in dieser Zeit und in der Ewigkeit – ist für den sündigen, von Gott getrenn-ten Menschen weder allgemein gegeben noch an Jesus Christus vorbei zu finden.
Die Orientierung an Christus ist eine Herzensangelegenheit:
„…mein Herz allein bedacht soll sein, auf Christus sich zu gründen.“
Die Krise der christlichen Kirchen in unserer Zeit ist auch eine Folge erkalteten Glaubens, verloren gegangenen Vertrauens zu Jesus Christus. Der Christustag ermutigt, die Beziehung zu dem auferstandenen, lebendigen Herrn Jesus Christus neu in die Mitte von Glauben und Leben zu stellen – in die Mitte von persönlichem Glauben und Leben und in die Mitte des Glaubens und Lebens der Kirche.
Die Orientierung an Christus ist nur möglich, weil sein Reden und Tun vertrauenswürdig sind:
„Sein Wort sind wahr, sein Werk sind klar …“
Einer zunehmenden Verunsicherung im Blick auf die Person und das Erlösungswerk Jesu Christi tritt der Christustag entschieden entgegen. Er ermutigt dazu, den in der Heiligen Schrift überlieferten Worten Jesu Christi zu vertrauen. Er ruft dazu auf, an der apostolisch bezeugten Mittler-Funktion Christi zwischen Gott und Menschen festzuhalten, denn er starb „für uns“ und durch seine Auferstehung haben auch wir feste Hoffnung über den Tod hinaus.
Die Orientierung an Christus lebt von dem Vertrauen auf Vollmacht und Verheißungen des zur Rechten Gottes erhöhten Sohnes:
„… sein heilger Mund hat Kraft und Grund, all Feind zu überwinden.“
Der Christustag bestärkt Christen, in einer Zeit vielfältiger Heilsangebote und zunehmenden Widerstandes gegen den Anspruch Jesu Christi dennoch festzuhalten am Vertrauen auf ihn als den „Herrn aller Herren und König aller Könige“ (Offenbarung 17,14): Er ist in der Einheit mit dem Vater und dem Heiligen Geist zu verehren und anzubeten.
Bayreuth, Berg, Lauf, München, Neuendettelsau, Straubing am 3. Oktober 2012